Am Sonntag, dem 27. Juli 2014 hat das Camp Quest Team, bestehend aus Valentin Abgottspon, Andreas Kyriacou, Regiola Brugger, Dorothee Schmid, Monic Diakité-Heinen Carol Hamer und Melanie Hartmann das sogenannte Burgerhaus in Jeizinen in Beschlag genommen um dort eine Woche lang mit 11 Kindern und Jugendlichen im Alter von 5-15 Jahren (davon 2 Kinder fremdsprachig) ein Lager der Superlative zu gestalten.
Bericht zu unserem Tag der offenen Tür
- beim Onlineportal des Walliser Boten, 1815.ch http://www.1815.ch/wallis/aktuell/einfach-unglaublich-149768.html
- bei rro – Radio Rottu Oberwallis: http://www.rro.ch/mobile14/newsdetail/?state=limit%2Ccat&id=72633&nxt=72630&pre=72631&cnt=3&cell=view-4
Neugierde auf die Wissenschaft wecken
Unser Rahmenprogramm war gefüllt mit Workshops in denen die Kids mit mathematischen Mustern arbeiteten, Physikexperimente durchführten, Sinnestäuschungen erfuhren, Improvisationstheater gestalteten, das Prinzip der Verdünnung, also der sogenannten „Potenzierung“ in der Homöopathie nachempfinden sowie kritisch hinterfragen konnten und echte Organe zu erkunden bekamen. Die Neugierde der Kids war schier unstillbar!
Kritisches Denken fördern
Traditionell wird während der Camp Quests in den USA und in GB auch ein Einhornwettbewerb durchgeführt. Es ist die Aufgabe der Kids, zu beweisen, dass die Gruppe nicht von unsichtbaren Einhörner begleitet wird, welche mit unseren Sinnen nicht erfasst werden können. Den Preis dafür, diese negative Existenz-Aussage zu widerlegen, hat auch bei uns niemand gewonnen, was durchaus in der Tradition dieses Wettbewerbes liegt; schliesslich scheitern selbst gestandene Retoriker und Philosophen immer noch täglich an dieser Herausforderung!
Leitthema „Ernährung und Gesundheit“
Wir haben uns bemüht, die Kinder sanft an eine gesunde Ernährungsweise heranzuführen: es gab viel frisches Gemüse und Obst, wenig Fleisch, regelmässige Zwischenmahlzeiten und Milchprodukte aus der Region. Die positiven Rückmeldungen an die Küche haben unter Beweis gestellt, dass uns das gelungen ist. Beim Workshop „Ins Herz geschnitten“ erhielten die Kids die Gelegenheit, Antworten auf alle ihre Fragen zum Thema Gesundheit zu bekommen. Nicht nur die Ausflüge boten die Möglichkeit, sich körperlich zu betätigen sondern die unmittelbare, steile und kluftige Umgebung unseres Gruppenhauses selbst wirkte auf die Kids sehr belebend.
Unvergessliche Erlebnisse
Spaziergänge durch einen verbrannten Waldteil, das Überqueren der Butahn-Brücke im Pfynwald, der Besuch des Erscher Sortengarten und das Erforschen der unmittelbaren Umgebung in Jeizinen eröffnete allen Beteiligten viel Wissenswertes über Fauna und Flora der Region. Beim Geister – bzw. Bozengeschichtenabend im sogenannten Zälg, dem hautnahen Erleben des Weges vom Korn zum Brot und dem Käsen nach alter Art in Erschmatt schwang auch ein Hauch Walliser Folklore mit. Der erste August als Lagerabschlussfeier begingen wir in einer Walliser Alpe bei einem Raclette bei einem fulminanten Feuerwerk.
Der Standort im Wallis
Jeizinen ist eine kleine Feriensiedlung in den Walliser Bergen. Auf ihrer Höhe erstreckt sich ein veritables Panorama über das gesamte Ober- und Mittelwallis. Die Siedlung selbst ist für Autos nicht bis vors Haus befahrbar, statt dessen führen alte steinige Gässchen noch wie anno dazumal durch das beschauliche Feriendörfchen. Eine Seilbahn stellt die direkteste Verbindung zum Tal her und verbindet Jeizinen mit Gampel. Das Burgerhaus ist ein urchiges Gruppenhaus, dass für unsere Platzbedürfnisse wie zugeschnitten war. Der felsige Grund und die vielfältige und reichhaltige Vegetation bildeten eine malerische Einheit, und boten unzählige Erkundungsmöglichkeiten, die von den Kids in jeder freien Minute genutzt wurden.
Gedanken zum Schluss
Den besten Job haben in dieser Woche zweifelsohne die Kids gemacht. Das ganze Camp Quest Team ist sich ausnahmslos darin einig, dass diese 11 viel gesunde Neugier, Auffaussungsgabe und Hilfsbereitschaft bewiesen haben. Es war von Anfang an ein Flow unter den Kindern und Jugendlichen, vor dem die Betreuer und Betreuerinnen nur den Hut ziehen konnten. Es gab weder Sprach- noch Altersabgrenzungen und wirklich alle haben bei allem, was sie gemacht haben, ihr Bestes gegeben. Und das war wahrlich nicht immer ein Zuckerschlecken, denn das Burgerhaus in Jeizinen hat keine Geschirrspülmaschine.
Ich denke an das aufgeregte Kreischen beim Eintreffen, die stolzen Gesichter wenn die Kids das noch warme Roggenbrot mit ins Gruppenhaus bringen, oder an die gespannten und verblüfften Blicke bei den Workshops. Unvergesslich bleiben mir auch die funkelnden Augen beim Erstaugustfeuerwerk in der Bachalpe! Ich wünsche den Kids auf diesem Weg alles Gute und hoffe, dass sie auch beim nächsten Camp Quest wieder dabei sind!
Wir konnten auf die Erkenntnisse des ersten Camp Quests von den Leitern Valentin und Andreas zählen, den Fleiss, die Erfahrung und die unbedingte Hilfsbereitschaft von Küchenchefin Regiola, den Betreuerinnen Dorothee, Carol und Monic sowie Organisatorin Melanie, die Zuverlässigkeit der Fahrer André Hartmann und Louis Oggier, das Fachwissen der Wanderleiterinnen Susanne Steiner und Rafaela Bregy-Tscherrig, dem Käser Heribert Brügger, Architekturpionier Herbert Lötscher und Wanderführer Anselmo Loretan, die freundliche Kooperation von Lagerhausverwalterin Sonja Hildbrand und die Gastfreundschaft von André und Marina Hartmann. Auch die Coop-Filiale Steg kam uns sehr entgegen indem sie unsere Lebensmittel direkt per Seilbahn-Lieferung organisierte. Der Lokalradiosender RRO gab ein authentisches Bild vom Lager wieder und es war sehr erfreulich, dass ein Radiobeitrag darüber gemacht wurde. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten, die in irgendeiner Form mit ihrer Unterstützung dazu beigetragen haben, dass das Camp Quest 2014 in Jeizinen durchgeführt werden konnte!
Statements aus dem Team:
Valentin Abgottspon: «Die Woche hat mir sehr viel Spass bereitet. Die Rückmeldungen der Kinder und Jugendlichen waren toll! Es freut mich, dass die FreidenkerInnen mit dem Camp Quest im Wallis durchweg positiv in Erscheinung treten konnten. Freidenken bedeutet – zumindest für mich – halt nicht nur Kirchenkritik und politische Arbeit. Für das Bild, welches ich von der FVS haben möchte, sind positive Anlässe wie das Camp Quest oder das Denkfest sehr wertvoll. Wir durften bei sehr interessierten jungen Menschen Neugierde wecken und sie teils zum Staunen bringen. Ich hätte in diesem Alter auch ganz gerne an einem Camp Quest teilgenommen und hoffe, dass sich das Camp Quest Schweiz weiterhin erfolgreich weiterentwickeln wird. Bei allen Leuten aus dem Lagerteam bedanke ich mich von ganzem Hirn und Herzen. Ohne diesen grandiosen, unentgeldlichen Einsatz von euch wäre das Camp Quest im Wallis nicht möglich gewesen!»
Melanie Hartmann, ausführende Organisatorin: Es war ein hoher Anspruch an das Leiterteam, Kindern und Jugendlichen im Altersspektrum von 5-15 Jahren etwas zu bieten, dass sie gleichermassen ansprechen würde. Und es war auch ein heres Ziel, ihnen gesunde Ernährung sowohl kulinarisch als auch wissenschaftlich nahe zu bringen, dabei die Unterhaltung nicht kurz kommen zu lassen, Freiräume bzw. Rückzugsmöglichkeiten zu schaffen, körperliche und mentale Herausforderung zu bieten und all diese Bedürfnisse noch im richtigen Verhältnis zueinander für jedes Kind zu bringen: mit Erleichterung durfte das Team erkennen, dass es die Kinder und Jugendlichen selbst sind, die dieses Verhältnis von sich aus herstellten.
Camp Quest Flyer by Freidenker Wallis/Libre Penseurs Valais
Broschüre_CampQuest2014 by Freidenker Wallis/Libre Penseurs Valais
CampQuest_ProgrammHighlights by Freidenker Wallis/Libre Penseurs Valais